Das Turnen war schon vor der Gründung des Turnvereins in Gaudernbach zum Leben erwacht. Aus der Schulchronik geht hervor, dass Herr Lehrer Kegel bereits im Schuljahr 1871/72 den Turnunterricht in der Schule durchgeführt hat. Wie berichtet wird, ist ihm wohl auch die Einrichtung des früheren Turnplatzes mit dem Reck, einer Sprunggrube und einer hölzernen Kletterstange zu verdanken. Ab 1884 setzte Herr Lehrer Rossel die Arbeit seines Vorgängers fort. In jahrzehntelanger Tätigkeit war er um das Schulturnen bemüht. So hat die Schule über lange Zeit hinaus grundlegende Vorarbeit geleistet.
In der Nachbargemeinde Schupbach war inzwischen schon ein Turnverein gegründet worden. Das Erlebnis des Schulturnens und das Beispiel der Nachbarvereine mögen wohl den Anstoß zur Gründung eines eigenen Turnvereins gegeben haben.
1911
fanden sich in Gaudernbach einige Männer, die von der Turnerei begeistert waren und einen eigenen Turnverein anstrebten.
1913
Der Turnverein wurde ein gemeinschaftsbildender Mittelpunkt im Dorf. Auf dem Turnplatz an der oberen Langgasse (heutige Brückenstraße) herrschte reges Leben. Auch Nichtmitglieder nahmen an den Turnabenden teil. Oft saß man an schönen Sommerabenden beisammen und sang Turnlieder.
1914—1918
Jäh unterbrach der 1. Weltkrieg den verheißungsvollen Anfang. Als man froh gestimmt und stolz den ersten erworbenen Barren von der Bahnstation abholte, rollten bereits die ersten Truppen an die Front. Nach und nach wurden alle Turner zum Wehrdienst eingezogen, vier von ihnen kehrten nicht zurück.
1919
Die heimgekehrten Mitglieder des Vereins bauten den Verein wieder aus. Ein Spannreck wurde
angeschafft, der Turnplatz vergrößert und das Turnen zu neuer Blüte geführt.
Von 1920 bis 1925 diente der Saal des Gasthauses „Zum kühlen Grund‘ als Turnraum. An Reck,
Barren und Pferd schulten sich die Turner.
1920
gründeten die fußballbegeisterten Gaudembacher den Fußballverein Komet. Zu seinen Gründern zählten der damalige Vorsitzende Herr Richard Will und die Mitglieder Emil Pötz und Heinrich Hanisch.
Bild von links nach rechts
1. Reihe: Wilhelm Böcher Herrmann Schäfer, Edmund Drees, Albert Stoll, Richard Will, Richard
Späth, Walter Lehr Otto Schütz, 2. Reihe: August Gott, Heinrich Nickel, Adolf Gath Außerdem
spielten noch Heinrich Hanisch, Alwin Grasmehr, Wilhelm Horz, Emil Pötz.
Auf der Rückseite des Bildes ist folgendes geschrieben: Zum Andenken an das Turn fest 1921 zu
Gaudernbach, gewidmet von Freund Walter Lehr
1921
Ein Bezirksturnfest fand in Anerkennung der Leistungen des Vereins in Gaudernbach statt.
1925
Im Frühjahr wurde der Bau eines Sportplatzes ohne großen finanziellen Aufwand aber mit anerkennenswertem persönlichen Einsatz unter großen Mühen oberhalb des Marmorbruches fertig gestellt.
1926
gab es den Zusammenschluss der beiden Vereine zum heutigen Tum- und Sportverein. Von nun an trat das Fußballspiel mehr und mehr in den Mittelpunkt, während das Tumen langsam zurückging.
1933
Nach 1933 führt der Dienst in den zahlreichen Organisationen der Partei dazu, dass die ursprünglichen Bemühungen des Turn- und Sportvereins nach und nach in den Hintergrund traten. In der Schule bemühte sich Lehrer Dr. Krumm, durch Sport, Spiel und Gymnastik, die Gedanken des Turnens wach zu halten.
1939—1945
Der II. Weltkrieg tat dann ein Übriges, die Arbeit des Vereins zu lähmen und bis zum bitteren Niedergang zu führen. Er riss nicht wieder zu füllende Lücken in die Reihen der Mitglieder. Allmählich kehrten in den folgenden Jahren die überlebenden Mitglieder ins Dorf zurück und ließen, allen Mängeln der Nachkriegszeit zum Trotz, das Vereinsleben wieder aufleben. Der damalige Vorsitzende, Herr Hermann Schäfer, sein Vorstand und die Mitglieder legten die Grundlage für ein Wiederaufblühen der Gedanken des Turnens und des Sportes.
1945—1949
Im Frühjahr 1949 übernahm Herr Lehrer Johann Sanders die Leitung des Turn- und Sportvereins.
In einmütiger Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Verein, Schule und Gemeindejugend konnten viele Erfolge erzielt werden. Die Breitenarbeit des Vereins zeigte sich in den vielen
Abteilungen, die Fußball, Turnen, Leichtathletik, Damenhandball, Schülersport, Tischtennis,
Skilaufen und Laienspiel umfasste. Von nun an wurden wieder alljährlich Sportfeste durchgeführt.
1950
wurde der alte Sportplatz in Eigenleistung vergrößert und verbessert.
1951
stellte der Vorstand den Antrag auf den Bau einer Volkshalle, die gleichzeitig als Turnhalle dienen und ein Jugendheim einschließen sollte. Noch einmal zeigten die Mitglieder, vor allem auch die dem Verein angehörenden Schüler, zusammen mit den anderen Dorfbewohnern eine beispielhafte Gemeinschafisleistung.
1953
Am 1. Mai1953 wurde die neue Volkshalle eingeweiht. Aus Mitteln des Landessportbundes konnte der Verein im Herbst desselben Jahres einen Jugendbarren, ein Spannreck, einen Kasten und zwei Turnmatten neu anschaffen. Verein und Schule besaßen nun eine ausreichende Übungsstätte und geeignete Geräte.
1957
Am 15. März wurde die Vereinsfahne angeschaffl.
1961
Vom 17. bis 19. Juni fand das Doppeljubiläum 75 Jahre MGV Eintracht und 50 Jahre TuS statt. Im Jubiläumsjahr veranstalteten die Turn- und Fußballabteilung Turnabende mit namhaften aus wärtigen Turnriegen und mehrere Fußballauswahlspiele.
1962—1963
In den beiden folgenden Jahren erzielten unsere Fußball Schülermannschaft unter der Leitung
von Jugendwart Helmut Piasta und die Turner unter Ernst Leinweber schöne Erfolge. Die
Jüngsten wurden sieben Mal unter Helmut Piasta Gruppensieger.
1964—1965
Die Fußballer gewannen die Meisterschaft in der C-Klasse der Verbandsrunde 64/65.
1966—1969
Im Jahr 1969 errang die Fußball-A-Jugend in den Entscheidungskämpfen um die Kreismeisterschaft Rang 3 punktgleich mit dem Vizemeister.Um die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, unternahm der Verein in diesen Jahren verschiedene, mehrtägige Ausflüge nach Tirol, Berchtesgaden und an die Mosel.
1970
Vom 30.4. bis 1.5.1970 feierte man das 50-jährige Bestehen der Fußballabteilung.
1971
wurde die Tischtennisabteilung gegründet. Am Sportplatz errichtete man eine Holzumkleidekabine. Die C-Jugend der Fußballer errang den Pokalsieg.
1972
kaufte die Stadt das Gelände zur Sportplatzerweiterung an.
1974
Im Januar wurde eine Frauengymnastikgruppe ins Leben gerufen, ihr gehörten 46 Frauen und Mädchen an. Frau Renate Nowak und Frau Claudia Laukötter leiteten die Übungsstunden.
1976
Die Stadt begann mit dem Bau der neuen Sportanlage.
1978
Am 29. Juli wurde das in Eigeninitiative errichtete Vereinsheim, im Rahmen einer Einweihungsfeier, offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Vereinsmitglieder leisteten 4.500 freiwillige Arbeitsstunden.
1979
stellte man eine Fertiggarage zur Unterbringung der Rasenmäher auf.
Die B-Jugend wurde Pokalsieger gegen Merenberg.
1980
An Pfingsten konnte die neue Sportanlage in Betrieb genommen werden. Neben einem Fußballplatz wurden auch eine 100-Meter-Laufbahn und eine Sprunggrube errichtet.
1981
fand ein Jubiläumsturnier anlässlich des 70-jährigen Bestehens des TuS statt.
1982
Erstmals fanden Sporttage mit Fußball und Leichtathletik statt.
1983-1984
Im Dezember 1983 und Januar 1984 wurden in Eigenarbeit die Flutlichtanlage errichtet. Am 21. Januar wurde ein Lichterfest“ gefeiert. Die Grilihütte mit Grilleinrichtung wurde als Gemeinschaftseinrichtung aller Vereine erbaut.
Durch den Brand der Volkshalle 1984 wurden die meisten Turn- und Sportgeräte vernichtet oder beschädigt. Die Halle wurde durch die Stadt wieder instand gesetzt, die Neuanschaffung der Geräte vom Geld der Brandversicherung vorgenommen. Die Obungsstunden der Damengymnastikgruppe und der Turnerinnen und Turner konnten wieder stattfinden.
1986
Vom 13. bis 16. Juni fand das Doppeljubiläum 100 Jahre MGV Eintracht und 75 Jahre TuS statt.
Die C-Jugend der Spielgemeinschaft Gaudernbach/Wirbelau wurde Pokalsieger gegen Kubach.
1987
Die Frauengymnastikgruppe lud zur Sternwanderung, deren Ziel der Gaudernbacher Sportplatz war, ein. Anschließend fand ein Gaudi-Wettbewerb statt.
Die C-7-Jugend der JSG GaudernbachlWirbelau wurde Pokalsieger.
1988
Die JSG Gaudernbach/Wirbelau wird ungeschlagen Meister der B-Jugend Oberlahn.
1989
Der TuS Gaudernbach wurde ohne Punktverlust Meister der Kreisklasse 2 der Tischtennis-
Schüler. Die F-Jugend holte sich den Pokalsieg.
1990
Der Spielgemeinschaft Gaudernbach/Hasselbach gelang der Aufstieg in die B-Liga Oberlahn/
Wetzlar und damit erst der 2. Aufstieg in der Vereinsgeschichte.
1991
Abstieg der Spielgemeinschaft Gaudernbach/Hasselbach in die C-Liga.
1993
Das 25-jährige Bestehen der Altherren-Abteilung wurde mit einem Spiel gegen eine Auswahlmannschaft und anschließender „Karibischen Nacht“ begangen.
Der TuS Gaudernbach II wurde Vizemeister und stieg in die 2. Tischtennis-Kreiskiasse auf.
1995
Im Juli feierten die Fußballer ihr 75-jähriges Bestehen.
Die Reserve der Spielgemeinschaft Gaudernbach/Hasselbach wurde Meister der B-Liga.
Die D-Jugend gewann den Kreispokal auf dem Kleinfeld.
2001
Erstmals fanden eine Kinderolympiade und ein „Spiel ohne Grenzen“ statt.
2004
In der Saison 2004/2005 wird die bis heute bestehende Jugendspielgemeinschaft Beselich/
Gaudernbach/Wirbelau gegründet.
Im September veranstaltete der TuS ein „Sport- und Rock-Wochenende“ mit verschiedenen
Programmpunkten und einem Open Air.
2005
Es fand die zweite Open Air-Veranstaltung in Gaudernbach statt.
2006
Die D-Jugend der JSG Beselich/Gaudernbach/Wirbelau gewann die l-Iallenfußball-Kreismeisterschaft.
2007
Die E- und die C-Jugend der JSG Beselich/GaudernbachlWirbelau gewannen die HallenfußballKreismeisterschaft in der Saison 06/07 und die C-Jugend wurde auf dem Feld in dieser Saison Vizemeister der Kreisliga. Seitens Gaudernbach wurde die C-Jugend von Timo Schmidt trainiert.
2008
Die D-Jugend wurde Vizemeister in der Kreisliga und belegte den 10. Platz bei den Bezirksmeisterschaften Wiesbaden.